Mittwoch, 16. März 2011

In der Hitze der Nacht


Der Regen, der an den Fensterscheiben meines Dachbodenzimmers tröpfelt, erfüllt diesen Raum mit einer trostlosen Einsamkeit.
Fühle mich einsam und allein gelassen von denen die mich nach ihren Angaben lieben.
Bin allein.
Traurig.
Einsam.
Schließe meine Augen.
Nur ganz langsam schlaf' ich ein und denk' öfters an Dich als mir lieb ist.
Dich verfolgt jemand.
Es ist furchteinflößend riesig.
Das Biest besitzt zwei fledermausartige Flügel und bewegt sich mit schweren Schritten.
Deine Angst ist Dir ins Gesicht geschrieben.
Ein Blitz erhellt die Nacht und ich erblicke sein Gesicht.
Es sieht aus wie ein Werwolf mit grün funkelnden rotunterlaufenden Augen.
Jetzt hat die Bestie Dich eingeholt.
Lachend klappt es seine Flügel um Dich.
Du schreist und im selben Augenblick zuckt ein weiterer Blitz nieder.
Ich brülle so laut ich kann :"Nimm' mich anstatt ihr, du Verfluchtes Ding der Hölle!"
Das Untier erblickt mich, fauchend preßt er Dich an sich.
Er fesselt Dich an etwas was wie ein verbrannter Baumstumpf aussieht.
Ich zittere am ganzen Körper.
Das Biest kommt gefährlich zu mir her und ich versuche einfach wegzurennen, aber es funktioniert nicht.
Ich seh' Dich an und Du verzauberst mich bei Deinem Anblick.  
Gedanken schießen durch meinen Kopf.
Diese verwirren mich.
Es fängt ganz leicht zu tröpfeln an.
Ich versuche Ihn zu verwirren, aber dies gelingt mir nicht.
Seine furchterregende Klaue rast auf mich zu.
Ich schaffe es leider nicht mehr seiner Tatze auszuweichen.
Er hat mich am Hals gepackt und reißt mich in die Luft.
Plötzlich wirft er mich wieder zu Boden und ich lande sehr hart, aber in der Nähe des wunderschönsten Weiblichen Wesen.
Er wird durch ein Geräusch für einige Sekunden abgelenkt.
Ich binde sie los und wir rennen in die kohlrabenschwarze Nacht hinein.
Er faucht, tobt und brüllt hinter uns.
Das Scheusal kommt mit schnellen und schweren Schritten immer näher.
Ich fühle seinen Atem bereits in meinem Nacken.
Sie schreit und versucht noch etwas schneller zu rennen, aber es hilft nicht recht viel.
Er kommt immer und immer näher und ich, der hinter ihr laufe, fühle seine Kälte, die mich zum stehen zwingt.
Blicke zurück, um den Abstand zwischen mir und diesem Untier zu schätzen uns trennen nur noch einige Meter.
Vor mir erscheinen seine grün funkelnden rot unterlaufenen Augen, die mich wieder einmal zu stehen zwingen sollten, aber ich renne vor Angst gepackt schneller.
Das Biest braucht sie, sie die mich verzaubert hat seit ihrem ersten Anblick um mich zu töten, aber ich sage mir ständig das ich dies nie zulassen darf, denn ohne sie muss ich sterben.
Ich stürze über einen großen Stein und kann mich gerade noch hochrappeln.
Dies wäre beinahe ins Auge gegangen.
Ich bemerke seine verdammte Nähe, denn er ist nur mehr wenige Schritte von mir entfernt.
Meine Füße werden schwerer und schwerer und meine Kraft neigt sich dem Ende.
Ihr vor mir scheint es nicht anders zu ergehen.
Das Tröpfeln wird stärker und ich bemerke dass, es am Horizont schon langsam dämmert.
Plötzlich faucht das Untier und es wird wilder, schlägt um sich.
Einen Bruchteil später spüre ich einen nicht zu beschreibenden herzzerreißenden Schmerz.
Werde langsamer.
Falle um.
Als ich mich wieder hochrappeln will, sehe ich ein etwa faustgroßes Holzstück, welches durch meinen Bauch gestoßen wurde.
Das Scheusal reißt mir das Holzstück heraus und wirft mich meterweit in die Luft.
Ich falle auf einem Baumstumpf.
Schrei‘ laut auf, aber dieser verstummt sogleich als wäre er nie geschrien worden.
Nun wusste ich, dass ich bald mein Ende finden würde, aber ich sterbe nicht umsonst.
Er steht nun vor mir und plötzlich schießt seine Klaue auf mich zu, als ich das sehe, drehe ich mich blitzschnell herum und falle auf weichem Untergrund.
Der Baumstumpf auf dem ich vor einem Augenblick noch lag, wurde zertrümmert.
Ich will mich hochrappeln, aber das gelingt mir nicht mehr.
Das Biest packt mich und schleudert mich auf einen Felsbrocken.
Es regnet.
Sinke zu Boden.
Das Untier packt mich erneut.
Er stößt mir das Holzstück nochmals in hinein.
Zieht es hoch.
Schreiend Strample ich voller Schmerz bis ich nach Luft ringen muss.
Die Kreatur reißt mir den Fremdkörper heraus und lässt mich fallen.
Als ich lande bemerke ich dass, ich auf sehr weichem Boden liege.
Er wirft das Holzstück wieder in meinem Bauch, wobei er mich durchbohrt und in den Boden gerammt wird.
Der Schmerz wird unerträglich.
Ein Blitz zuckt nieder und der Regen wird stärker.
Das Untier lacht höhnisch und verschwindet.
Denk an Dich!
Wo wirst Du jetzt sein?
Seh‘ Dein Gesicht.
Ich weiß jetzt dass ich dem Tode sehr nahe bin.
Das rote Blut vermischt sich mit dem Regen.
Will das Holzstück aus meinem Bauch herausreißen, aber es ist ja in dem Boden gerammt worden.
Höre Schritte.
Kommt er zurück.
Gibt er mir den Rest.
Nein.
Es bist Du.
Du kniest dich nieder.
Hältst meine Hand.
Flüsterst mir leise ins Ohr:“ Liebe Dich, brauche dich!“
Tränen kullern mir über meine Wangen.
Ich sage Dir:“ Ich habe Angst und will Dich jetzt nicht verlassen!“
Alles wird schwarz.
Habe Angst.
Höre nur mehr Deinen Schrei:“ Nimm‘ mich statt ihm !“
Schweißgebadet wache ich in dieser Hitze der Nacht in meinem Zimmer  auf.
Dein Schrei hallt in meinem Zimmer wieder.
Seh‘ noch immer Dein Gesicht in meinen Gedanken.
Du bist nicht bei mir, sondern Du lebst nur in meinen Träumen.

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