Spazier’ runter zum Meer um den bevorstehenden Sonnenuntergang zu betrachten.
Ich kann das Meer zwar noch nicht sehen, aber dafür rieche und schmecke ich die salzige Luft.
Es stehen schon einige Menschen unten, vor allem Liebespaare die, die romantische Stimmung einfangen wollen.
Schlendere runter zum Ozean, wo sich der Strand und das Meer einander treffen.
Ich zieh meine Sandalen aus um den Sand zu spüren.
Lauf’ die Treppe hinunter die zum Sandstrand führt.
Halt auf halben Weg inne, schau’ auf und betrachte das Meer dass so unendlich und endlos erscheint.
Sein wunderschönes blau gefärbtes Wasser, wie sehr hattest du dich auf diesen Anblick gefreut, aber du konntest leider nicht mit.
Wie schade das doch jetzt ist.
Bin gerade noch rechtzeitig angekommen.
Spür’ die Kraft der Sonne, obwohl es schon Spätsommer ist.
Springe von der Treppe in den weichen Sand.
Ich werde dir ein paar Sandkörner wie versprochen mitnehmen.
Steh’ am Sandstrand und seh' wie die Sonne den Horizont berührt.
Der ganze Himmel, der Sand und der Ozean ist in ein Abendrot getaucht, wie in einer kitschigen Ansichtskarte.
Langsam aber Stück für Stück wandert die Sonne nach unten.
Hör' wie sich die Wellen an der Küste brechen, wie ein immerwiederkehrender gleicher Rhythmus.
Seh’ ein paar Vögel weit oben am Himmel stehen.
Die Silhouette des Mondes ist schon zu erkennen.
Das salzige Wasser berührt meine nackten Zehen und meine nackten Füße.
Es fühlt sich noch warm an.
Verdammt noch mal, ich hab’ meine Fotokamera oben vergessen.
Ärgere mich, weil ich dir ja versprochen hatte einige Bilder von einem Sonnenuntergang zu knipsen.
Schon zu spät.
Vielleicht dann morgen.
Die Farben verändern sich von Minute zu Minute.
Es kann nicht mehr lange dauern bis die Sonne verschwunden ist.
Fühl’ das warme Nass, wie es meine Füße immer wieder von neuem umspült.
Grab’ mit den Zehen im nassen Sand.
Saug’ diese Momente in mir auf.
Hohle tief Luft und schließe für ein paar Sekunden die Augen.
Jetzt ist die Sonne untergegangen.
Der Horizont ist in wunderschönen roten, gelben und orangen Farben getaucht.
Geh’ einige Schritte rückwärts, damit mich die Wellen des Meeres nicht mehr erreichen.
Lass’ mich in den fast weißen Sand fallen.
Verschränke meine Arme unter meinen Kopf und seh’ gegen den Himmel.
Der Himmel ist wolkenlos und so weit.
Noch ist kein Stern zu sehen, aber der Mond wird immer deutlicher und am Horizont werden die Farben immer dunkler.
Bald wird die Nacht hereinbrechen.
Schließe für einen Augenblick meine Augen und hör nur die Wellen, das Rauschen des Ozeans und die Vögel die am Himmel schweben.
Wind kommt auf.
Er ist zur Zeit eher ein Lüftchen.
Er ist warm und streicht mir über das Gesicht, meinen Oberkörper, meine Füße und schließlich über meine Zehen.
Das kitzelt plötzlich und ein Grinsen schleicht über mein Gesicht.
Öffne die Augen und nun ist die Nacht eingetroffen.
Seh’ schon ein paar Sterne am Himmel stehen.
Richte mich auf.
Schau’ raus auf das Meer, welches noch immer die Wellen im gleichen Rhythmus ans Ufer wirft.
Der Wind wird stärker.
Er weht Richtung Ozean.
Treh’ mich um sodass mir der Wind ins Gesicht bläst.
Spür’ seine Stärke und seine Kraft.
Grab’ meine Hände tief in den weichen Sand ein und lass ihn dann durch meine Finger rieseln.
Steh’ nun auf und lass den Wind auf meinen ganzen Körper spüren.
Breite meine Arme aus.
Hab noch etwas Sand in meinen Händen und lass diesen zu Boden rieseln.
Schließ’ langsam meine Augen.
Denk an dich.
Was machst du gerade?
Was tust du jetzt in diesem Moment?
Ich wünschte du würdest jetzt hier bei mir sein und mit mir das erleben, aber irgendwie bist du ja bei mir ganz tief in mir drinnen.
Fühlen was du fühlst
Denken was du denkst
Lass mich einfach fallen
Spür’ wie mich der Sand weich auffängt
Als hättest du mich aufgefangen
Ganz sacht und weich
Spür’ den Wind wie er über meinen Körper streicht.
Er ist wieder stärker geworden und wirbelt schon etwas Sand in die Luft.
Öffne langsam und ganz vorsichtig die Augen.
Um ja keinen Sand in diese zu bekommen, halte ich meine Hand auf die Stirn.
Seh’ schon sehr viele Sterne, die am Himmel stehen.
Plötzlich ist der Wind eingeschlafen.
Richte mich wieder auf, aber es ist niemand mehr hier.
Die Vögel sind auch verschwunden.
Augenblicklich fällt mir auf, dass der Mond und die Sterne verschwunden sind, aber es scheint keine Wolke am Himmel zu sein.
Schau’ raus auf das Meer.
Am Horizont dort wo die Sonne verschwunden ist, zuckt ein Blitz nieder.
Ich zähle : 1, 2, 3, 4, 5 und so weiter bis ich bei 60 angekommen bin, aber ich hör’ keinen Donner kein Grollen nichts.
Da noch einer, aber wieder ist nicht zu vernehmen.
Die Wellen schlagen nicht mehr mit dem gleichen Rhythmus ans Ufer als vorher.
Etwa zwei Meter rechts von mir entfernt, sehe ich eine kleine Windhose, die den Sand aufwirbelt.
Geh’ zu der Windhose hin und streck’ meinen Arm hinein, aber ich spür’ keinen Luftzug.
Es schaut so aus als würde der Sand nach oben gezogen werden.
Schau gegen den Himmel, aber dort oben scheint der Sand sich ins Nichts aufzulösen.
Schau’ mich um.
Überall entstehen größere oder kleinere Windhosen.
Nicht nur am Strand, sondern auch am Ozean draußen.
Höre Stimmen
Ich kann leider nicht verstehen was diese sagen und nicht deuten woher sie kommen.
Wo zum Teufel kommen die Stimmen her?
Sie scheinen von überall und nirgends herzukommen.
Aus dem Ozean, aus dem Sand von den Dünen.
Ich kann es nicht sagen.
Auf ein Mal verlier' ich den Halt und stürze zu Boden.
Als ich mich wieder hochrappeln will, seh’ ich ein Gesicht aus Sand vor mir schweben.
Es zwinkert und grinst mir zu.
Augenblicklich ist das Gesicht verschwunden und im selben Moment sind auch die Stimmen und die Windhosen verschwunden.
Die Sterne und der Mond sind wieder zu sehen.
Und die Blitze dort am Horizont sind auch verschwunden.
Auch kein Wind ist mehr zu spüren.
„Was war das denn ?“ , denk' ich.
Setz’ mich wieder in den Sand.
Seh’ gegen den Horizont dort wo vor einigen Minuten die Blitze zuckten, aber der Himmel ist wolkenlos.
Alles wie vorher.
Die Wellen schlagen wieder mit dem altbekannten Rhythmus an die Küste.
Leg mich wieder in den Sand.
Schließ' meine Augen.
Denk’ dabei an dich.
Wirst du mir das glauben, wenn ich es dir erzähle ?
Um mich abzuregen atme ich einige Male tief und fest ein und aus.
Die Erde beginnt zu beben
Mich schüttelt es.
Öffne die Augen.
Der Mond und die Sterne sind wieder verschwunden.
Bemerk’ das der Wind wieder auffrischt.
Spür’ dass der Sand wieder aufgewirbelt wird.
Das Beben hat nur Sekunden gedauert.
Richt’ mich auf.
Steh’ auf.
Erblick’ einen Blitz welcher jetzt schon einiges näher gekommen ist und dort, wo er die Meeresoberfläche trifft, beginnt das Wasser zu brodeln.
Aber ich hör wieder keinen Donner oder ein Grollen.
Ein weiterer zuckt hernieder und wieder ist nichts zu hören.
Seh’ wieder die Windhosen, aber diesmal riesengroß.
Und als ich meinen Arm erneut reinhalte, wird dieser nach oben gerissen
Ich kann diesen gerade noch daraus befreien
Er schmerzt unheimlich
Halte meinen Arm
Der Wind scheint jetzt von allen Richtungen zu kommen
Die Wellen sind größer geworden und brechen sich mit einer gewaltigen Wucht und lautem Getöse.
Um mich rum wird der Sand in die Höhe geschleudert
Hör’ wieder diese Stimmen, aber diesmal lauter.
Ich kann noch immer nicht definieren woher diese kommen.
Unter meinen Füßen beginnt die Erde und der Sand zu vibrieren.
Ich verliere das Gleichgewicht und stürze zu Boden
Fall’ zu meiner Überraschung sehr hart und werde sogleich in die Luft geschleudert.
Schrei’ auf, aber ich höre meinen Schrei nicht.
Stürze auf den Sand.
Will wegrennen, aber ich rennen auf der Stelle denn der Wind ist zu stark.
Dieser bläst mir Sand ins Gesicht so dass ich für einige Augenblick blind bin.
Instinktiv reib’ ich mir meine Augen.
Schließe meine Augen voller Schmerzen.
Irgendwas packt mich am Fuß und zieht mich Richtung Meer.
Es fühlt sich nass und kalt an.
Ich strample mich frei.
Die Umklammerung war also nicht so stark.
Wo hin jetzt ?
Was soll ich tun ?
Versuch’ meine Augen wieder zu öffnen.
Sie brennen fürchterlich.
Ich kann zwar zur Zeit nur Konturen erkennen, aber es geht.
Seh’ vor mir das eine Sandgesicht, welches ich schon gesehen habe.
Diesmal lacht es und ich seh’ wie sich aus dem Sand sein restlicher Körper zu bilden scheint.
Ich wanke zurück, aber ich pralle gegen etwas.
Dreh’ mich um.
Erblick’ zu meinem Entsetzen eine Wassergestalt, welche aus dem Ozean zu kommen scheint und mich Richtung Land schiebt.
Hör’ die Stimmen noch immer, die jetzt immer deutlicher werden, aber verstehen kann ich diese immer noch nicht.
Ich schrei so laut ich kann:“ Was wollt ihr ?“
Keine Antwort nur ein lautes höhnisches Lachen.
Ich muss mich etwas nach vorne lehnen um überhaupt stehen zu können.
Der Wind wird immer stärker.
Plötzlich werde ich wieder in die Luft geschleudert, aber ich falle nicht sondern das Sandwesen hat mich fest gepackt!
Ich baumle kopfüber.
Ich schrei noch mal so laut ich kann:“ Was wollt ihr ?“
Wieder keine Antwort.
Nicht einmal ein Lachen
Nichts, gar nichts!
Blut schießt mir langsam in meinem Kopf.
Ich zapple, aber ich komm nicht frei.
Die Stimmen sind verstummt
Hör’ nur den Wind und den Ozean.
Plötzlich lässt mich die Sandgestalt los und ich falle kopfüber auf den Sand zu.
Kann mich gerade noch auf die Seite drehen, bevor ich lande.
Der Aufprall schmerzt und ich schrei auf, aber ich höre mich wieder nicht.
Seh’ vor meinem Gesicht einen faustgroßen Stein liegen.
Nimm’ ihn.
Die Sandgestalt beugt sich zu mir herab und schaut mir ins Gesicht.
Ich spuke ihm in sein Gesicht!
Das macht ihn nur wütend.
Er brüllt, schreit und will mir Sand ins Gesicht speien, aber ich werfe den Stein ihm in sein Gesicht.
Das hätte ich lieber bleiben lassen sollen, denn ich habe auf das Wasserwesen komplett vergessen.
Es schleudert mich in die Luft.
Hab’ den Orientierungssinn für einen Moment verloren
Ich fliege in hohem Bogen Richtung Meer
Hol’ noch einmal tief Luft bevor ich in das kühle Nass plumpse.
Das Meer ist zu meinem Erstaunen jetzt kalt eiskalt.
Tauch’ auf.
Spucke das geschluckte salzige Wasser aus.
Bemerk’ wie sich die zwei Gestalten über irgendetwas streiten.
Das ist meine Chance ihnen zu entkommen
Schwimm’ so schnell ich kann zum Ufer.
Bin nicht so weit von der Küste entfernt, merk’ aber dass es mich sehr anstrengt.
Etwas aus der Puste hab’ ich den Strand erreicht.
Die zwei streiten noch immer.
Ich laufe Richtung Treppe.
Zu früh gefreut.
Vor mir baut sich ein Sandwesen auf.
Und ich merk’ wie plötzlich der Sand nachgibt und mich zu verschlingen scheint.
Spür’ wie sich die Wellen hinter mir an der Küste brechen.
Die Stimmen sind schon wieder da.
Ich sinke immer tiefer in den Sand ein und seh’ das Gesicht des Sandwesens vor mir.
Jetzt bemerk’ ich das kalte Wasser an meinen Knien
Es grinst mich an und zum erstenmal seh’ ich dessen Augen.
Rote, blutrote Augen
Und jetzt verstehe ich die Stimmen
Sie schreien : „ Liebe, tot, stirb, Panik, Angst, Wahnsinn, Hass, Wut und Schmerz!“
Ich versinke jetzt immer langsamer
Meine Füße sind bereits im Sand verschwunden.
Die Sanderscheinung schaut mich noch immer an und lacht mich an.
Es fragt mich mit leiser Stimme:“
Hast du Angst ?
Hast du Schmerzen ?
Kriecht in dir langsam Panik hoch ?
Bist du Hass erfüllt ?
Bekommst du es mit der Wut zu tun?
Ereilt dich der Wahnsinn ?“
Dabei spuckt es immer wieder Sand in mein Gesicht.
Ich antworte ihm nicht.
Spür’ wie das Meer mich fast schon überspült.
Die Flut kommt.
Es wird nicht mehr lange dauern.
Erblick’ nicht weit von mir einen Stein, der in meiner Reichweite liegt.
Schnapp’ ihn mir.
Das Meer hat einen Ast angespült, diesen ergreife ich auch.
Versuch’ mit all meiner noch existierenden Kraft mich aus dieser misslichen Lage zu befreien.
Das Wasserwesen und die Sandgestalt lachen und verspotten mich.
Ich versinke nicht mehr.
Steck’ bis zum Bauchnabel im Sand, aber unter meinen Füßen scheint etwas festes zu sein.
Das Meer macht mir Sorgen.
Die Flut kommt und wenn ich mich nicht bald aus diesem Sandloch befreien kann, wird es eng werden sehr eng!
Aber so sehr ich mich auch anstrenge es gelingt mir nicht aus dieser Falle zu entkommen.
Der Wind bläst mir Sand ins Gesicht und die Wellen, die sich nicht weit hinter mir brechen überspülen mich jetzt schon komplett.
Die beiden Erscheinungen verspotten mich, lachen höhnische und schließlich verschwinden sie.
Sie lassen mich mit meinem Schicksal allein.
Versuche mich noch immer aus dieser Situation zu befreien, aber es scheint aussichtslos zu sein.
Der Wind wird etwas schwächer.
Bemerk’ erst jetzt dass das Wasser was zurück rinnt in den Ozean sich bei mir etwas sammelt.
Der Sand wird immer etwas härter und ich kann mich mit meinen Armen abstützen und mich rausschlängeln.
Bin frei
Bin frei
Kann es kaum glauben
Kann es nicht fassen.
Lieg’ im nassen Sand und die Wellen überspülen mich, aber das ist mir jetzt egal so was von egal.
Ich kann nicht mal vorwärts kriechen.
Keine Kraft mehr.
Langsam sehr langsam kommen meine Kräfte zurück.
Richt’ mich auf und taumle Richtung Treppe.
Der Wind ist eingeschlafen.
Fall’ nach ein paar Meter total erschöpft in den trockenen Sand.
Schließ’ meine Augen
Einen Augenblick bitte bis ich meine Energie wieder aufgeladen hab’.
Als ich meine Augen wieder öffne und mich langsam erhebe, erblicke ich zu meinem Entsetzen dass das Sandwesen und die Wassererscheinung wieder da sind.
Beide schauen mich verblüfft an.
Diesmal grins’ ich zurück und lach’ höhnisch.
Aber mein Lachen hört sich etwa so an wie ein komischer Husten.
Das ist meine zweite Chance eine dritte bekomm’ ich nicht.
Sprint’ los Richtung Treppe.
Blick’ zurück ob die zwei mich verfolgen, aber sie winken mir nur zu.
Bin etwas verwirrt bleib stehen, aber sie machen keine Anstalten mir zu folgen.
Renn’ weiter.
Es sind nur einige Meter noch.
Schau’ ein letztes Mal zurück, aber die stehen noch immer dort.
Mich blendet etwas und ich werde einige Meter zurück geschleudert.
Es war ein Blitz, der unmittelbar vor mir den Sand verbrannte und mich mit seiner Druckwelle zu Boden schmiss.
Ich reibe an meinen geschlossenen Augen.
Ich öffne sie, kann aber nur schemenhaft was erkennen.
Ich tapse auf allen Vieren vorwärts.
Nur langsam sehr langsam komm ich voran.
Schleppend kommt mein Augenlicht wieder.
Kann wieder so einigermaßen sehen.
Richte mich wieder auf meine Füßen auf.
Blicke wieder mal zurück, aber die zwei Gestallten machen keine Bewegung.
Renne voran.
Ein weiterer Blitz erschüttert mich.
Stolper’ und rutsche mit dem Kopf voran einen kleinen Abhang hinab.
Bemerk’ etwa 4 Meter vor mir einen Spalt, der etwa nur zwei Meter breit ist und mich von der Treppe trennt.
Ich hab’ noch immer den Ast in meiner Hand.
Dreh mich.
Stoß’ diesen Ast in den Sand hinein.
Gerade noch rechtzeitig sonst wäre ich in das schwarze Nichts gefallen.
Versuch’ meine Füße, die schon im Loch baumeln, seitlich hoch zu reißen, aber das gelingt mir nicht.
Seh’ das Sandgesicht vor mir schweben, welches mich angrinst, mir zu zwinkert und dabei erblick’ ich seine blutroten Augen.
Wende meinen Blick von ihm ab.
Hör’ nur sein höhnisches Lachen, das sich in dem Loch unter mir wiederhallt.
Probier’ den Abhang hoch zu kriechen, aber auch das geht nicht.
Meine Kraft neigt sich dem Ende.
All zu lang werd’ ich mich nicht mehr halten können.
Der Ast gibt auch schon etwas nach.
Versuch’ alles um mich aus dieser Lage zu befreien.
All mein Mühen scheint keinen Erfolg zu bringen.
Ich rutsche Millimeter für Millimeter weiter runter und ich kann nichts tun.
Der Ast knarrt auch schon verdächtig.
Tausend Gedanken schießen durch meinen Kopf
Was wird sein ?
Was soll ich tun ?
Was ?
Erblicke eine große Wurzel.
Pack sie.
Der Ast löst sich und fällt in das schwarze Nichts.
Ein Blitz zuckt nieder und lässt den Boden erzittern.
Zieh’ mich mit beiden Händen nach oben.
Ein weiterer Blitz erschüttert mich und ich merke die Hitze, die von ihm ausging.
Wieder ein Blitz der den Sand verbrennt.
Die Blitze scheinen etwas treffen zu wollen.
Ich hoffe doch nicht die Wurzel oder vielleicht sogar mich.
Was soll ich nur tun?
Was kann ich tun?
Plötzlich schlägt dicht über mir ein weiterer Blitz ein.
Und dieser verbrennt mir ein wenig die Haare.
Ich hör’ ein lautes knisterndes Lachen.
Ich schau empor und seh’ zu meinem Entsetzten eine Feuergestalt.
So hell und so heiß.
Das Feuer lebt.
Eine Hand aus Feuer kommt zu mir runter.
Nein denk’ ich.
Es greift ganz sacht nach der Wurzel und augenblicklich fängt sie an zu brennen.
Das Feuer breitet sich nach oben und sogar nach unten aus.
Jetzt ist es um mich geschehen denke ich.
Greife die Wurzel immer tiefer an, aber das Feuer ist zu schnell.
Ich hab das Ende der Wurzel erreicht.
Seh’ mich um ob ich noch irgendetwas zum Festhalten finde.
Nichts
Gar nichts
Das Feuer verbrennt schon fast meine Finger.
Erblicke jetzt über mir die drei Gestalten und ich höre wie der Wind pfeift.
Au.
Das Feuer hat mich erwischt.
Will mich mit den Händen noch irgendwo festkrallen, aber ich stürze in das schwarze Nichts.
Ich schrei so laut ich kann
Zum aller ersten Mal kann ich mich hören.
Ich schau’ nach oben und erblicke die drei Gestalten grinsend und lachend.
Ganz leise höre ich noch den Wind
Falle tiefer und plötzlich seh’ ich nichts mehr.
Nur schwarz.
Schließ meine Augen
Schrecke hoch.
Öffne meine Augen.
Ich befinde mich in meiner Wohnung
Du liegst neben mir
Du bist aufgewacht und fragst mich: “War das ein Alptraum!“
Ich nicke nur.
„Leg’ dich wieder nieder“, sagst du zu mir.
„Einen Moment noch.“
Ich schüttle meine Finger vor Schmerzen und seh’ dass ich kleine Brandblasen auf den Fingern habe.
Bemerk’ das ich in meiner Hand noch etwas Rinde halte.
Meine Hände sind sandig.
In meinen Fingernägel befindet sich auch Sand.
Verwirrt leg ich mich zu dir.
Du legst einen Arm um mich und drückst mich an dich.
Leider seh’ deine Augen nicht, wie sich diese verfärben und blutrot werden.
Ein Grinsen huscht über dein Gesicht.
Ich bin schon wieder eingeschlafen.
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